Am Samstagabend kämpfte der Ringerclub Oberriet-Grabs auswärts in Merenschwand (Aargau) gegen die Ringerstaffel Freiamt. Der RCOG trat erneut mit einer sehr jungen Mannschaft an und unterlag dem Vorjahresdritten mit 10:26 klar. Die Höhe der Niederlage spiegelt das Geschehen auf der Matte aber nicht ganz wider.
Flavio Freuler (blau) verlor seinen Kampf nur knapp
„Ich denke, der Sieg für Freiamt ist zu hoch ausgefallen. Wir haben zwei Kämpfe knapp verloren, die wir mit ein wenig mehr Wettkampfglück auch hätten gewinnen können.“, meinte der Sportliche Leiter des RCOG, Silvan Steiger.
Die ersten vier Kämpfe waren alle eine klare Angelegenheit. Dem 16-jährigen Tinio Ritter trat bis 57kg Freistil der starke River Perlungher gegenüber, seines Zeichens amtierender Elite-Vize-Schweizermeister. Ritter schlug sich jedoch gut, ging mit dem knappen Rückstand von 0:4 in die Pause und gewann in der zweiten Hälfte einen Mannschaftspunkt für den RCOG. Mit dem Endstand von 2:12 holte der Altstätter das Maximum aus der Begegnung heraus.
Weniger gut lief es in den Gewichtsklassen bis 130kg und bis 61kg im Greco sowie bis 97kg Freistil. Janosch Kobler, Simon Kehl und Tim Steiger standen alle Spitzenringern gegenüber. Kobler verlor seinen Schwergewichtskampf gegen den Nationalkaderathleten Christian Zemp durch technische Unterlegenheit, zeigte bei mehreren Angriffsversuchen aber gute Ansätze. Bis 61kg musste der jüngere der Brüder Kehl in seiner ungeliebten Stilart Greco antreten, auch er traf mit Robin Birchler auf einen Natikaderathleten. Gegen Birchler hatte Kehl keine Chance, er verlor den Kampf auf die Schultern. Bis 97kg Freistil stand der 17-jährige Tim Steiger dem starken Magomed Ayskhanov gegenüber. „Premium League“-Debütant Steiger musste sich von Ayshkanov auspunkten lassen.
Janosch Kobler (blau) bei einem Konterversuch
Einen knappen Kampf lieferten sich Roman Kehl und Flurin Meier in der letzten Begegnung vor der Pause. Die beiden zeigten einen offenen Kampf, Kehl unterlag zum Schluss aber mit 2:5 Punkten. Der Pausenstand lautete somit 2:17 für die Aargauer.
Die beiden letzten Kämpfe gingen an der RCOG
Auf einen weiteren Kaderathleten traf Ilir Fetahu bis 86kg Greco. Fetahu, der seine ersten beiden Saisonkämpfe überlegen gewonnen hatte, gab im Bodenkampf aber zu viele Punkte ab und unterlag Weber mit 0:7 Punkten.
Bis 70kg hoffte der RCOG auf ein erstes Erfolgserlebnis. Die Grecobegegnung zwischen Flavio Freuler und Saya Brunner war hart umkämpft, in der ersten Halbzeit konterte Brunner den Liechtensteiner im Bodenkampf aber mit einer sehenswerten Kopfklammer aus und holte sich die entscheidende Zweierwertung. Freuler verlor die Begegnung trotz Punktegleichheit nur, weil Brunner mit seiner Aktion die höhere Wertung erzielt hatte.
Auch der achte Kampf des Abends ging ans Heimteam, Quintus Zogg holte bis 80kg Freistil bei seiner technischen Unterlegenheit gegen Joel Meier mit einer Beinangriffsaktion aber den geforderten Mannschaftspunkt.
Den ersten Sieg durfte sich der RCOG im zweitletzten Kampf gutschreiben lassen. Nicolas Steiger und Livian Küng duellierten sich bis 75kg in einem attraktiven Freistilkampf. Nachdem der Montlinger früh mit 8:0 Punkten in Führung gegangen war, liess er sich von einem Hochschwung des Gegners überraschen und gab die Führung aus den Händen. In der zweiten Halbzeit kämpfte Steiger abgeklärter und legte seinen Kontrahenten auf die Schultern – der RCOG durfte sich zum ersten Mal an diesem Abend den Maximalscore von 4 Mannschaftspunkten gutschreiben lassen.
Nun durften sich die Zuschauer auf einen spannenden Schlusskampf freuen: Der 22-jährige Maurus Zogg, Natikaderathlet des RCOG, traf auf den routinierten Olympioniken Pascal Strebel. Zogg zeigte eine ganz starke Leistung, er stellte Strebel in Halbzeit eins passiv und ging mit einer 1:0-Führung in die Pause. In der zweiten Hälfte wurde Strebel erneut wegen Passivität in die Bodenlage verwiesen, Zogg durfte sich einen weiteren Punkt gutschreiben lassen. Kurz vor Kampfende musste dann auch Zogg in die Bodenlage, der Grabser fing Strebel aber bei einem Durchdreherversuch ab und durfte sich zwei weitere Punkte gutschreiben lassen. Die 4:0-Führung brachte er über die Zeit.
Der Endstand von 10:26 fiel nach dem Gezeigten zu hoch aus, der RCOG konzentriert sich nach dieser Niederlage aber weiterhin auf den richtungsweisenden Kilbikampf am 30. September in Oberriet gegen die RS Schattdorf, die am Samstag der RS Kriessern nur ganz knapp mit 15:19 unterlag. Am nächsten Wochenende treffen die Rheintal-Werdenberger aber zuerst auswärts auf den aktuell stärksten Schweizer Ringerverein, auf die RC Willisau Lions.
Der RCOG verlor auswärts in Freiamt mit 10:26
Erfolgserlebnis für zweite Mannschaft
Auch dieses Jahr kämpft die zweite Mannschaft des RCOG mit vielen jungen Nachwuchsringern und -ringerinnen in der dritthöchsten Liga. Das Ziel der zweiten Mannschaft ist es, möglichst viel Wettkampferfahrung zu gewinnen. In der Runde am Samstag holte sich das Team rund um Coach Bruno Flück die ersten Punkte, sie gewannen gegen die RR Tuggen klar mit 21:8 Punkten. In den Begegnungen gegen Winterthur und Weinfelden unterlagen sie klar.
Hier weitere Bilder vom Auswärtskampf in Freiamt:
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