RCOG unterliegt im Derby mit 10:25

Vor über 600 Zuschauerinnen und Zuschauern kam es in der vierten Runde der Swiss Wrestling Premium League zum mit Spannung erwarteten Rheintaler Ringerderby zwischen dem Ringerclub Oberriet-Grabs und dem Nachbarverein RS Kriessern. Zum Schluss setzte sich der Favorit deutlich durch.

Andreas Vetsch (rot) und Dorien Hutter lieferten sich wie so oft ein hitziges Duell auf der Matte – hier ein Bild der beiden aus dem vergangenen Jahr (Bild: Linda Obrist)

Mit dem Endresultat von 10:25 geht der Derbysieg, wie immer seit 2002, an Kriessern – das hohe Resultat täuscht allerdings über die teils engen Kämpfe hinweg. Das Derby begann mit einem packenden Duell bis 57 kg Freistil, in dem der 15-jährige Lio Rüegg gegen Junioren-Vizeschweizermeister Popal Udkhel antrat. Nach Rückstand zur Pause kämpfte sich der junge Eichberger in der zweiten Hälfte zurück und hielt die Niederlage mit 1:2 Mannschaftspunkten in Grenzen – ein toller Auftritt des Nachwuchsringers. Dank der spannenden Begegnung kam bereits bei Kampf eins in der Ringerarena wahre Derbystimmung auf.

In der Schwergewichtskategorie fand Ilir Fetahu gegen den knapp 40 kg schwereren Noel Hutter keinen Weg zu Punkten und musste sich mit 0:4 geschlagen geben. Schwer hatte es auch Malik Mehrab bei seinem Premium-League-Debüt bis 61 kg Greco, der Freistilspezialist wurde von Joel Gächter mit sehenswerten Würfen noch in der ersten Hälfte ausgepunktet.

Den ersten Sieg aufs Konto des Heimteams erkämpfte bis 97 kg Freistil Maurus Zogg: Trotz Gewichtsnachteil bewies der RCOG-Captain auch in der ungewohnten Stilart seine Klasse und gewann mit 5:2 Punkten. Anschliessend sahen die Fans bis 65 kg ein tolles Duell zweier Natikaderringer: Tinio Ritter und Sandro Hungerbühler zeigten hochklassiges Freistilringen. Der Kriessner punktete mehrmals mit seinen blitzschnellen Zweibeinangriffen, doch auch Ritter holte in der zweiten Halbzeit mehrmals mit erfolgreichen Beinangriffen Punkte. Zum Schluss gewann Hungerbühler den Kampf mit 5:10. So lag der RCOG zur Pause mit 4:12 im Rückstand.

Spannende Kämpfe auch nach der Pause

Die 86-kg-Kategorie ging kampflos an Kriesserns WM-Fünften Ramon Betschart, da der RCOG aus taktischen Gründen die Mannschaft umstellte und in dieser Gewichtsklasse keinen Ringer einsetzte. Danach hatte Janis Steiger gegen den amtierenden Schweizermeister Dimitar Sandov einen schweren Stand, konnte jedoch als erster Gegner seit elf Kämpfen überhaupt einen Punkt gegen Kriesserns Siegringer erzielen. Ein Achtungserfolg, trotz der 1:7-Niederlage.

Bis 80 kg Freistil bot Quintus Zogg dem Kriessner Tobias Betschart lange Paroli, doch Betschart drehte in der Schlussphase auf und sicherte sich die entscheidenden Punkte zum 2:9-Sieg. Mathys Sarrasin war bis 75 kg Freistil gegen Michel Steger körperlich unterlegen, was der Kriessner geschickt ausnutzte: Mehrmals drängte Steger den RCOG-Transferzugang aus der Westschweiz aus der Wettkampfzone. Sarrasin liess bei mehreren Aktionen seine Freistilklasse aufblitzen und kämpfte sich mit erfolgreichen Beinangriffen zurück in den Kampf, zum Schluss unterlag er jedoch mit 6:11.

Für den positiven Abschluss aus Sicht des Heimteams sorgte Andreas Vetsch bis 75 kg Greco gegen Dorien Hutter. In einer gewohnt intensiven Begegnung der beiden mit zwei Verwarnungen wegen Unsportlichkeit gegen den Kriessner siegte Vetsch schlussendlich mit 14:0 überlegen. Trotz dieser Resultatkosmetik unterlag der RCOG schlussendlich mit 10:25 deutlich.

«Das Resultat ist sicher zu hoch und spiegelt nicht die knappen Begegnungen wieder, die wir heute Abend auf der Matte gesehen haben», sagte RCOG-Cheftrainer Christian Graupeter nach der Verabschiedung der beiden Teams. «In einigen Kämpfen hat bei uns heute einfach das letzte Quäntchen gefehlt. Wir haben es nicht geschafft, die engen Begegnungen zu gewinnen oder zumindest knapp zu verlieren. Unsere Internationalen Andreas Vetsch, Maurus Zogg und Tinio Ritter haben allerdings souverän gerungen.»

Zweite Mannschaft mit einem Sieg und zwei Niederlagen

Ein Sieg und zwei Niederlagen fürs «Zwei» des RCOG in der Promotion League

Das zweite Team des RCOG kämpfte in der Promotion League in Beckenried und gewann gegen Winterthur mit 19:13. Gegen Weinfelden II und Schattdorf II setzte es hingegen deutliche Niederlagen ab. Speziell hervorgetan hat sich Timo Heeb, der in der niedrigsten Gewichtsklasse alle drei Kämpfe mit Schultersiegen gewinnen konnte.

Nächste Woche trifft die erste Mannschaft des RCOG auswärts auf Freiamt, die zweite Mannschaft steht in Einsiedeln auf der Matte. Am Kilbiwochenende in Oberriet ist der RCOG ausserdem mit der Ringerbar und einem neuen Konzept wieder gross vertreten, besonders den Kilbisonntag will das RCOG-Kilbiteam rund um Raphael Baumgartner nochmals zusätzlich fördern.